Das liegt nicht zuletzt an der Komplexität des Steuersystems: Mehr als 90 verschiedene Steuerarten erhebt die Amazonasrepublik, und jede Verwaltungsebene darf eigene Abgaben erheben. Das sind neben der Bundessteuerbehörde (Receita Federal do Brasil - RFB) auch die 27 Bundesstaaten und nicht weniger als 5.570 Gemeinden. Kein Wunder also, dass in Brasilien laut einer Untersuchung sage und schreibe 51 Änderungen im Steuerrecht zu verzeichnen sind – pro Arbeitstag!
Es ist diese schier undurchdringliche Vielfalt an Regularien und Vorschriften – nicht nur im Steuerwesen, die Brasilien auch im laufenden Jahr wieder den fragwürdigen Titel des Landes mit dem am meisten Zeit kostenden Steuersystem beschert. Der aktuelle OECD-Länderreport listet Brasilien mit fast 2000 Arbeitsstunden für ein durchschnittliches Unternehmen einsam an der Spitze – während der OECD-Durchschnitt nur knapp ein Zehntel dieser Zeitspanne beträgt. Unternehmen, die hier ihre Compliance vernachlässigen, riskieren hohe Strafen: Aufschläge von 75 Prozent auf Steuernachzahlungen sind die Regel – bei nachgewiesenem Vorsatz beträgt der Strafsatz sogar 150 Prozent. Grund genug also, bei einem ERP-Rollout wie SAP ERP behutsam vorzugehen. Je früher man sich hier Hilfe und Unterstützung von ausgewiesenen Experten holt, die etwas von SAP UND der brasilianischen Gesetzgebung verstehen, desto reibungsloser läuft das Projekt. Ein Unternehmen, das diese Expertise besitzt, ist Phoron.
Dass die Abschottung des brasilianischen Marktes nach wie vor hoch ist, beweisen zwei andere Zahlen aus der OECD-Studie: Die brasilianischen Zollsätze gehören mit einem Durchschnittswert von über 8 Prozent zu den höchsten der Welt. Und das Clearing von ein- und ausgeführten Waren dauert im Schnitt vier Mal so lang wie beispielsweise in Singapur.